Il bidone
Italien/Frankreich 1955, 113', Digital HD, I/d. Regie Federico Fellini. Drehbuch Federico Fellini, Ennio Flaiano, Tullio Pinelli. Mit Broderick Crawford, Richard Basehart, Giulietta Masina, Franco Fabrizi, Giacomo Gabrielli, Maria Zanoli, Xenia Valderi.
Gemeine Schwindler, die sich unter anderem auch als geistliche Würdenträger getarnt haben, betrügen einfache Leute um ihr Geld. Als einer von ihnen, durch die Begegnung mit einem gelähmten Mädchen erschüttert, seine erste gute Tat begeht und die Beute verschenkt, wird er von seinen Komplizen zu Tode geprügelt.
«Die in weitem, sich neigendem Bogen erzählte Geschichte eines alternden Betrügers, der den Kurs seines Schicksals noch einmal zu ändern versucht. Die Rolle, ursprünglich für einen ‹Wolf mit hohlem Gesicht und tiefer, düsterer Melancholie› namens Humphrey Bogart vorgesehen, passt Fellini dem massigen, müden Broderick Crawford an, einem anderen Hollywood-Veteranen, der die Niederlagen eines schlecht verbrachten Lebens in den Runen seines Gesichts mit sich schleppt. Fellinis bidonista ist ein skrupelloser Lump, der im Schafspelz des Monsignore die mittellosesten Bauern und ärmsten Obdachlosen betrügt – ein Kerl ohne den geringsten Charme sogenannter Gaunerkomödien mit Italianità. Aber trotzdem oder deswegen liebt Fellini dieses Wrack ohne Fortune, das den Eskimos ihr eigenes Eis verkauft und irgendwo am Grunde des Herzens ein Zittern verspürt. Il bidone ist ein Film mit neorealistisch genauer Milieuschilderung, aber chaplinesker Komik, eine todtraurige Komödie, in der das Lachen erstirbt, eine Tragödie mit beissenden Karikaturen.» Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum Wien