Ich habe in Moll geträumt
Schweiz 2021, 78', DCP, Dialekt/D/f. 12, Regie Ueli Meier. Drehbuch Ueli Meier. Mit Thomas Sarbacher (Lesung), Margrit Rufer, Urs Rufer, Sara Rufer, Dos Hermanos, Gabriella Lorenz, Günter Gallas.
Als 2007 das 1963 erschienene Buch «Der Himmel ist blau. Ich auch» von Walter Rufer wiederentdeckt und gefeiert wird, bleibt das Leben des Autors im Dunkeln. In seiner Spurensuche nach dem «verschollenen» Dichter aus Zürich erkundet Ueli Meier das prekäre Verhältnis zwischen Kunst und Leben.
Mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Erscheinen wird Walter Rufers Buch «Der Himmel ist blau. Ich auch» durch Zufall wiedergefunden und neu aufgelegt. Der schmale Gedichtband mit dem Untertitel «Schwabinger Tagebücher» versammelt Lebenszeugnisse aus fünf Jahren eines Müssiggängers und Bohemiens, der sich als Dichter versteht, doch in den Mühen des Alltags mit seinen Gefährdungen hoffnungslos stecken bleibt. Die Kraft, der Humor und die virtuose Einfachheit der Texte finden in den Feuilletons ungeahnte Anerkennung. Doch die Person des Autors bleibt weitgehend im Dunkeln. Von der Neuauflage des Buchs erfährt seine Familie in der Schweiz aus einer Besprechung in der NZZ. Sie trägt die Überschrift «Ein Verschollener». Zu diesem Zeitpunkt ist Walter Rufer bereits seit 32 Jahren tot.
Begleitet von Rufers lakonischen Texten begibt sich der Film auf die Suche nach dem Autor. Wie hoch war der Preis, den Rufer für das einzige Buch, das je von ihm veröffentlicht wurde, bezahlte? Und wer hat diesen Preis mitbezahlt?