Blick zurück auf die Anfänge eines Altmeisters: 1965 realisierte der damals 26-jährige Marco Bellocchio mit I pugni in tasca ein Kinoebüt, das ihm über Nacht internationales Renommée einbrachte.
Mit leidenschaftlicher Anteilnahme für die Aussenseiter erzählt Bellocchio vom jungen Sandro, der unter Paranoia und epileptischen Anfällen leidet. Verzweifelt durch den Alltag unter einer strengen und blinden Mutter, eines geistig behinderten Bruders und einer kindischen Schwester, beschliesst er, seinen ältesten Bruder Augusto von der Last der gestörten Familie zu befreien. Nachdem er seine Mutter umgebracht hat, versucht er, auch seine Schwester in sein Vorhaben einzubinden, doch diese wiedersetzt sich seinen Plänen.
Wir zeigen den Film in einer restaurierten Fassung. Die Restaurierung wurde von L’Immagine Ritrovata – Cineteca di Bologna mit der Unterstützung von Giorgio Armani durchgeführt.
«Marco Bellocchios Regiedebüt erzählt von der nahezu hoffnungslosen Situation der italienischen Nachkriegsgeneration, die sich mit anarchischer Zerstörungswut ihre Unabhängigkeit von psychischen und sozialen Zwängen verschaffen will. Ein wütendes Pamphlet von beeindruckender Radikalität und Konsequenz.» («Lexikon des internationalen Films»)