«Er gehört zu den Schlüsselwerken der modernen Literatur: Ernest Hemingways Kurzroman ‹Der alte Mann und das Meer›. Der alte Fischer Santiago fährt darin mit dem Fischerjungen Manolin zur See: ohne Erfolg. Nach 84 Tagen erst beisst ein Schwertfisch an, der grösser ist als das Boot des Alten. Ein Kampf beginnt, getragen vom Glauben des Fischers: ‹Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben.›»
Fernando Pérez’ Verfilmung spielt um 1958 herum, zu der Zeit also, da Hemingway auf Kuba lebte und die Tage des US-Putschisten Batista gezählt waren. Im Zentrum steht kein alter Fischer, sondern die Schülerin Larita, die in ärmlichen Verhältnissen in nächster Nachbarschaft zu Hemingways Villa lebt und fasziniert ist von seinem letzten Buch. Larita bereitet sich aufs Abitur vor und träumt von einem Stipendium fürs Studium in den USA. Pérez verwebt ihre Geschichte mit der Lektüre von Hemingways Buch, führt die Allegorie raffiniert auf den Boden der Realität zurück. Sein Blick weitet sich vom Kampf des Einzelnen aufs Erwachsenwerden, auf den Kampf zur Überwindung sozialer Schranken, aufs Frauwerden und Frausein in einer nach männlichen Kriterien definierten Gesellschaft.» (Walter Ruggle)