Hélas pour moi
Frankreich/Schweiz 1993, 84', 35mm, F/d. Regie Jean-Luc Godard. Drehbuch Jean-Luc Godard. Mit Gérard Depardieu, Laurence Masliah, Bernard Verley, Jean-Louis Loca, François Germond.
«Ein Mann will am Genfersee einem Paar seine Geschichte abkaufen, die davon handelt, dass die Frau überzeugt ist, dass ihr in der Gestalt ihres Mannes jemand anders, möglicherweise ein Gott, erschienen ist. Diese ‹Handlung› ist nur der vage Aufhänger für eine multiperspektivische Bild- und Toncollage (...).» Lexikon des Internationalen Films
«Gott ist einsam, die Menschen sind einsam. Wird in dieser Einsamkeit Religion (religio) geboren? (...) ‹Proposition de cinéma› lautet für diesen Film die Gattungsbezeichnung. Das ist die Formulierung eines extrem einsamen Menschen, der sozusagen metaphorisch auf ein Ohr, auf ein Herz, auf Liebe hofft: Liebe, der königliche Weg zur mystischen Aufhebung des Gegensatzes von Endlichkeit und Ewigkeit. Und die ‹proposition› gilt schliesslich – noch niemand hat das bis jetzt gesagt, weil dieser Film mit seiner apokryphen Intensität eben auch einschüchtert –, diese ‹proposition› gilt auch Anne-Marie Miéville (und hinter ihr Anna Karina, Anne Wiazemsky). In Hélas pour moi will der Gott die Beziehung zu der Sterblichen, wünscht, dass sie sich ihm gibt, ihm, dem Gespaltenen und Einsamen. Dass sie ihn durchschaut (durchfühlt), wirft ihn jedoch zugleich in seine Einsamkeit zurück und bestätigt die Richtigkeit seiner Ahnung.» Martin Schaub, Cinema Jahrbuch #40