Hanna K.
Frankreich/Italien/Israel 1983, 108', DCP, E/f. Regie Costa-Gavras. Drehbuch Franco Solina, Costa-Gavras. Mit Jill Clayburgh, Jean Yanne, Gabriel Byrne, Mohammed Bakri, David Clennon.
«Eine jüdische Anwältin gerät mit ihrer Umgebung in Konflikt, als sie einen illegal nach Israel eingereisten Palästinenser zu vertreten hat. Sie engagiert sich zwar für ihren Klienten, kapituliert jedoch unter dem Druck der Öffentlichkeit. Melodram vor dem Hintergrund der oft tabuisierten israelischen Siedlungspolitik (...). Eindrücklich und ohne Klischees werden die Probleme einer Frau gezeigt, die versucht, gegen gesellschaftliche Normen und die Widerstände der offiziellen Politik ihren eigenen Weg zu gehen. Aussergewöhnlich vor allem durch die Leistung der Hauptdarstellerin Jill Clayburgh.» Lexikon des Internationalen Films
«Sein Ruf als grosser politischer Filmemacher führte dazu, dass Costa-Gavras Werk als Stellungnahme gegenüber den Palästinensern im damaligen Konflikt angesehen wurde. Die Dreharbeiten in Israel und den besetzten Gebieten wurden zudem durch Drohungen und Zwischenfälle gestört. Ohne die politischen Probleme der damaligen Zeit (...) zwischen dem hebräischen Staat und dem palästinensischen Volk zu vernachlässigen, konzentrierte sich Costa-Gavras auf ein menschliches und psychologisches Drama: das einer zugleich energischen und zerbrechlichen Frau mit Identitätsproblemen, die der Welt der Männer und ihrer Uneinigkeit gegenübersteht.» Jacques Siclier, «Le Monde», 2005