Guelwaar
Senegal/Frankreich 1992, 115', 35mm, OV/d. Regie Ousmane Sembène. Drehbuch Ousmane Sembène. Mit Oumar Seck, Ndiawar Diop, Isseu Niang, Myriam Niang, Moustapha Diop.
Aufgrund eines Missverständnisses wird die Leiche des katholischen Politikers Guelwaar nach muslimischem Ritus auf einem muslimischen Friedhof beigesetzt. Als die Verwechslung zu Tage tritt, besteht die katholische Familie auf der Exhumierung. Die folgende Auseinandersetzung zwischen den beiden Gruppen eskaliert. Ein Film über das explosive Nebeneinander der Religionen, über Entwicklungshilfe und Korruption, Staatsgewalt und Machtmissbrauch, Arbeitslosigkeit und Emigration.
«Als einer der Väter des afrikanischen Kinos schuf der Senegalese Ousmane Sembène (1923–2007) Filme, deren einfache Geschichten von schwierigen Fragen und Problemen des Postkolonialismus durchzogen sind. Sembène, der auch sehr erfolgreich als Schriftsteller tätig war, beschäftigte sich intensiv mit dem Verhältnis von Blick und Sprache in der afrikanischen, speziell der senegalesischen Kultur. Dabei ging es ihm stets auch um den Einfluss und die Nachwirkung der französischen Kolonialherrschaft: Sembènes Kino ist Filmkunst auf Augenhöhe mit Europa – wobei er den Erdteil im Norden durchaus als Absatzmarkt für seine Filme betrachtete.» kunstundfilm.de