Green Room
Green Room
USA 2015, 94', DCP, E/d. Regie Jeremy Saulnier. Drehbuch Jeremy Saulnier. Mit Alia Shwakat, Imogen Poots, Anton Yelchin, Patrick Stewart, Joe Cole, Mark Webber.
Eine Punkband gerät in die Fänge von Neonazis: Regisseur Jeremy Saulnier kombiniert wie bereits in Blue Ruin wieder meisterhaft Genre- mit Autorenkino. Er gewann damit 2015 den Hauptpreis des Neuenburger Festivals des Fantastischen Films (NIFFF).
Die vierköpfige Punkband Ain't No Rights tourt brotlos durch das Land und ist sich für keinen Gig zu schade. So treten sie als Vorprogramm in einem weit abgeschiedenen Konzertschuppen auf – ohne zu wissen, dass dort Neonazis das Sagen haben. Das Konzert bringen die vier antifaschistischen Musiker halbwegs erfolgreich über die Bühne. Doch Backstage werden sie Zeuge eines Mordes, was ihren Neonazi-Gastgebern gar nicht gelegen kommt. Im Green Room verbarrikadiert, beginnt ein knallhartes Spiel auf Leben und Tod.
«Green Room ist ein überaus effizienter Thriller, stark geschrieben und noch stärker und klarer umgesetzt. Vor allem darin erinnert der Film an Walter Hill, den noch immer ungekrönten König des amerikanischen Genre-Kinos der 1970er- und 1980er-Jahre. Während aber Hill erst einmal die Erkenntnis umsetzte, dass Genre-Filme als Zeitgeist-Kommentare durchaus bissig sein können (Southern Comfort) oder gar trendbildend (The Warriors), geht Saulnier einen evolutionären Schritt weiter und kombiniert Autorenfilm und Genrekino. Bei weniger begabten Filmemachern kann das in Kunsthandwerk abdriften. Bei Jeremy Saulnier bleibt es blutig, wo nötig, spannend, wo möglich, und intelligent von der ersten bis zur letzten Dialogzeile.» (Michael Sennhauser)