The Deer
GAVAZNHA
IR 1974, 120', Digital HD, Farsi/e. Regie Masud Kimiai. Drehbuch Masoud Kimiai. Mit Behrouz Vossoughi, Faramarz Gharibian, Nosrat Partovi, Garshasb Raoufi, Enayat Bakhshi, Parviz Fanizadeh.
Ein ehemaliger Rivale aus Teenagerzeiten verfällt nach seinem Sturz in Sucht und Gelegenheitsjobs. Als ein alter Freund, der in einen missglückten bewaffneten Raubüberfall verwickelt ist, Zuflucht sucht, kommen sie unter aussergewöhnlichen Umständen wieder zusammen. Das Wiedersehen zwingt beide Männer, sich mit ihren Lebensentscheidungen auseinanderzusetzen.
«Zwei Jahrzehnte in Folge hat The Deer in verschiedenen iranischen Kritikerumfragen den Spitzenplatz als ‹bester iranischer Film aller Zeiten› belegt. Regisseur Masoud Kimiai (…) fügt der Geschichte seiner typisch trotzigen Figuren eine explizit politische Dimension hinzu. In Anlehnung an Hollywoods ‹buddy movies› wird hier der vertraute Held des iranischen Populärkinos zu sozialem Handeln veranlasst, weit über die üblichen romantischen Eroberungen hinaus. Das Gefühl einer bevorstehenden Revolte durchdringt diese Geschichte eines ehemaligen Champions, der zum Junkie wird, einen linken Klassenkameraden wiedersieht und durch revolutionäre Wut erlöst wird. (…)
Der Film ist im Iran wegen seiner Darstellung der urbanen Realität und Armut in der Zeit vor der Revolution sehr bekannt. Er ist aber auch als der Film berüchtigt, der 1978 im Kino Rex gezeigt wurde, als islamistische Terroristen das Gebäude in Brand setzten und dabei über 400 Menschen ums Leben kamen. Der Brand wird oft als einer der Hauptauslöser für die Islamische Revolution von 1978-79 und den Sturz des Schah-Regimes angesehen.» Ehsan Khoshbakht
