Gateways to New York
Schweiz 2019, 89', DCP, OV/d/f. Ab 10 J., Regie Martin Witz. Drehbuch Martin Witz. Mit Hanspeter Müller-Drossaart (Stimme), Claudia Mischke (Kommentarstimme).
Martin Witz erzählt die abenteuerliche Saga des Schweizer Brückenbauers Othmar H. Ammann, der als junger Ingenieur nach Amerika auszog und in New York mit seinen visionären Hängebrücken Ikonen der Moderne schuf. Er gewann mit seinem Dokfilm den Publikumspreis der Solothurner Filmtage.
Seine Konstruktionen haben die Insel Manhattan mit dem Festland verbunden – und das Gesicht von New York für immer verändert. Über das Leben und das Werk von Othmar H. Ammann hinaus zeichnet der Film ein Stück Zeitgeschichte, wie sie aus dieser Perspektive bisher kaum erzählt wurde: Das junge 20. Jahrhundert, die Motorisierung, die Urbanisierung, die Konsumgesellschaft – eine stetige Beschleunigung. Ammann ist mit seinen atemberaubenden Konstruktionen mitten drin, selber ein Agent des Fortschritts ... und des Glaubens daran. Am 21. November 1964 eröffnet der New Yorker Gouverneur Nelson Rockefeller die letzte grosse Brücke des genialen Schweizer Konstrukteurs: Die Verrazzano-Narrows Bridge über die New Yorker Hafeneinfahrt, die damals längste Hängebrücke der Welt. Sie ist Ammanns eleganteste Konstruktion. So stabil seine Hängebrücken konstruiert sind, so abenteuerlich war ihr Bau: Viele der «Skywalker», wie man die Stahlarbeiter nannte, die in grosser Höhe ihr Leben riskierten, waren Native Americans aus dem Stamm der Mohawks. Diesen furchtlosen Männern ist ein Teil des Films gewidmet. 1965 stirbt Othmar Ammann, er ist 86 Jahre alt. Die ungebrochene Machbarkeits- und Auto-Euphorie des Westens hat ihren Höhepunkt erreicht – und bald auch ihr Ende. Ammanns Hängebrücken aber werden bleiben. Als Ikonen des 20. Jahrhunderts.