GANZ: HOW I LOST MY BEETLE
NL 2019, 85', DCP, OV/d. Regie Suzanne Raes. Drehbuch Suzanne Raes. Mit Paul Schilperoord, Lorenz Schmid, Joachim Król (Erzähler).
Der aussergewöhnliche Dokumentarfilm Ganz – How I Lost my Beetle enthüllt die nahezu unbekannte Geschichte von Josef Ganz (1898–1967), dem jüdischen Visionär hinter dem VW Käfer. Unter den entfernten Verwandten von Ganz befindet sich auch der Berner Lorenz Schmid, der sich seit Jahren für die Rehabilitierung von Ganz einsetzt. Er wird im REX den Film zusammen mit dem niederländischen Journalisten Paul Schilperoord vorstellen, der mit seinem Buch die Vorlage lieferte.
Josef Ganz, Redakteur der Fachzeitschrift «Motor-Kritik», verblüffte Deutschland 1932 mit einem revolutionären Kleinwagen. Es war sein Traum: ein Volksauto, das sich jede:r leisten kann. Die Idee fand ihren Weg zum neuen Reichskanzler Adolf Hitler. Doch in Hitlers Traum war kein Platz für den jüdischen Erfinder Ganz. Dies ist die Geschichte des Mannes, dessen Entwürfe zur Erfindung des VW Käfer führten, und der schliesslich alles verlor. Im Film erwecken die Verwandten und Bewunderer von Ganz sein verlorenes Erbe wieder zum Leben.
Der Film basiert auf dem Buch «The Extraordinary Life of Josef Ganz – The Jewish Engineer Behind Hitler’s Volkswagen» des holländischen Journalisten Paul Schilperoord. Ganz gilt als Vorvater des VW Käfers. Er wurde von Hitler wegen seiner jüdischen Wurzeln verfolgt und ins Gefängnis gesteckt. Ganz’ Weg führte von Deutschland über die Schweiz bis nach Australien. Später sollte er das Bundesverdienstkreuz erhalten, durfte es aber wegen eines Gesetzes nicht annehmen. Er starb 1967 arm und alleine in Australien.
Die Regisseurin Suzanne Raes verbindet die Vergangenheit mit dem Heute. Sie rekonstruiert Josef Ganz’ Biografie anhand von Archivmaterial und den Erinnerungen von Menschen aus dem Familienumfeld von Josef Ganz, und sie begleitet parallel dazu Paul Schilperoord und den Berner Lorenz Schmid auf der Suche nach neuen Fakten, die von VW unter dem Deckel gehalten wurden. Die beiden finden in Deutschland gar einen Standard Superior von 1933, entwickelt von Ganz, und restaurieren ihn dank eines Crowdfunding Projekts.
