Frankenstein
Frankenstein
USA 1931, 71', DCP, E/d. Regie James Whale. Drehbuch John L. Balderston, Francis Edward Faragoh, nach dem Roman von Mary Shelley. Mit Boris Karloff, Colin Clive, Mae Clarke, John Boles, Edward Van Sloan.
Vorfilm: Du hast doch keine Angst, oder? von Jürg Halter.
Ein deutscher Wissenschaftler will aus Leichenteilen einen idealen Menschen konstruieren, baut seiner Kreatur aber versehentlich das Gehirn eines Verbrechers ein. Ein Monster erwacht zum Leben, das Amok läuft, weil es unfähig ist, menschliche Verhaltensregeln zu begreifen.
«Um vieles besser sowohl als der Horror des deutschen Kinoexpressionismus, der ihn inspiriert hat, als auch die Flut filmischer Nachfolger, die er selbst inspirierte. Zwei epochale Themen unter einem grandios einfachen und märchenhaft düsteren Hut – der Wissenschaftler, der Gott zu spielen beliebt, und das Geschöpf, das sich von seinem Schöpfer verlassen sieht. Angesiedelt in einem Studio-Nachtuniversum aus Friedhöfen, klaustrophobisch finsteren Türmen und zyklopischen Laboratorien: das Drama von Dr. Frankenstein, der den idealen, also künstlichen Menschen zu konstruieren sucht – aus dem gar nicht idealen Material von Leichenteilen und Mördergehirn. Die Kreation wird zum Monster, das Monster zum gehetzten Opfer und der Film vom Horrorstreifen zur passionierten und ambivalenten Liebeserklärung an beide. In der Rolle des Wesens ein schlicht grossartiger Akteur namens W. H. Pratt, ein klein wenig bekannter vielleicht unter seinem Künstlernamen: Boris Karloff.» Österreichisches Filmmuseum Wien