FINYÈ
ML 1982, 100', DCP, Bambara/d/f. Regie Souleymane Cissé. Drehbuch Souleymane Cissé. Mit Fousseyni Sissoko, Goundo Guissé, Balla Moussa Keita.
Die Identitätssuche junger Malier:innen zwischen überlieferten Traditionen und Machtambitionen: Bah, Sohn von Kansaye, und Batrou, Tochter des Militärgouverneurs Sangaré, gehören zu einer Generation von Student:innen, die sich der etablierten Ordnung widersetzen.
In einer afrikanischen Stadt begegnen sich Batrou, die Tochter des Militärgouverneurs Sangaré, und Bah, der Enkel des alten Dorfchefs Kansaye. Die beiden Studenten wollen von der bestehenden Ordnung, die von der Welt ihrer Väter geprägt ist, nichts wissen. Sowohl Sangaré als auch Kansaye sehen die Verbindung der beiden nicht gerne. Manipulierte Prüfungsresultate führen dazu, dass Bah im Gegensatz zur Gouverneurstochter die Examen nicht besteht. Daraus entwickeln sich Studentenunruhen: Die Universität wird besetzt. Die Repression des Gouverneurs ist unerbittlich. Er lässt die Studierenden, auch seine Tochter, verhaften und so genannte Anführer, darunter Bah, in ein berüchtigtes Straflager bringen. Bahs Grossvater, der sich anfänglich ebenfalls gegen diese Freundschaft stellte, schliesst sich einem Demonstrationszug aufgebrachter Jugendlicher an und ruft ihnen zu: «Ihr seid die Zukunft!»
«Ich habe diesen Film gedreht, als die Malier:innen in einer Zeit politischer und militärischer Spannungen die Hoffnung an ihre Zukunft verloren hatten. Ich war so zuversichtlich, dass ich Finyè gedreht habe, und der Film löste eine grosse Begeisterung aus, weil er aussprach, was die Menschen nicht zu sagen wagten.» Souleymane Cissé