Félicité
Félicité
Frankreich/Senegal/Belgien/Deutschland/Libanon 2017, 123', DCP, Lingala/d/f. Ab 16 (16) J., Regie Alain Gomis. Drehbuch Alain Gomis. Mit Véro Tshanda Beya, Gaetan Claudia, Papi Mpaka.
Atemberaubend intensives Kino aus Schwarzafrika: Félicité zeichnet rau und ungeschönt das Porträt einer Sängerin in Kinshasa – und ist zugleich ein geheimnisvoller Liebesfilm von fiebernder Intensität. Grosser Preis der Jury Berlinale 2016.
Félicité ist eine stolze, unabhängige Frau, die als Sängerin in einer Bar in Kinshasa arbeitet. Wenn sie auf die Bühne geht, scheint sie die Welt und den Alltag um sich herum zu vergessen. Auch die Gäste lassen sich vom Rhythmus der melancholischen und kraftvollen Melodien anstecken. Als Félicités Sohn nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt, versucht sie verzweifelt, das Geld für eine Operation aufzutreiben. Ein atemloser Streifzug durch ärmliche Strassen und durch wohlhabendere Bezirke der kongolesischen Hauptstadt beginnt. Tabu, einer der Stammgäste der Bar, will Félicité helfen. Nur widerwillig nimmt sie das Angebot an. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus findet Félicités Sohn nicht in sein altes Leben zurück, doch ausgerechnet der Schwerenöter Tabu lockt ihn aus der Reserve. Félicités karge Wohnung mit dem permanent kaputten Kühlschrank wird zum utopischen Ort in einem Land, das für die meisten seiner Einwohner keine Hoffnung bereithält.
«Die Geschichte, die Alain Gomis erzählt, ist denkbar einfach und könnte sich überall auf der Welt abspielen, wo die Verhältnisse prekär sind. Wie der in Frankreich geborene Filmemacher mit Wurzeln in Senegal und Guinea-Bissau sie erzählt, ist atemberaubend und herzergreifend. Von den ersten Einstellungen an lädt er uns ein zu einem fiebrigen Trip nach Kinshasa, in die Nacht der Grossstadt, in die von Smog und Hitze diesig flirrende Stimmung, in den Rhythmus eines Alltags und seiner Musik, in eine überraschende Liebesgeschichte.» (Walter Ruggle, Trigon Film)