Fad’jal
Senegal 1979, 113', 16mm, OV/d. Regie Safi Faye. Drehbuch Safi Faye. Mit Ibou Ndong und seiner Grossfamilie.
«Im Dokumentarfilm Fad'jal untersucht die senegalesisch-französische Filmemacherin und Ethnologin Safi Faye die Traditionen des Geschichtenerzählens anhand eines Porträts ihres angestammten Bauerndorfes. Faye erinnert sich: ‹Jeden Abend kletterten die Kinder nach der Schule in die schönen Kapokbäume, um sich um den Dorfältesten zu versammeln. Dieser gab die Geschichte des Dorfes weiter, das, was nicht aufgeschrieben wurde. Fad'jal erzählt davon, von der Gründung des Dorfes und all den Ereignissen, die sich seither abgespielt haben.›» Museum of Modern Art, New York
«Die senegalesische Filmemacherin und Ethnologin Safi Faye (*1943) gehört zur zweiten Generation freier und unabhängiger Frauen in Dakar. Mit gerade einmal 20 Jahren trifft sie beim Dakar Art Festival – dem ersten afrikanischen Kunstfestival, das im Senegal organisiert wurde – auf Jean Rouch. Mit ihm beginnt sie eine Filmkarriere, zunächst als Schauspielerin im Film Petit à petit (1969), später als Regisseurin von La passante (1972), Kaddou Baykat (1975), Fad’jal (1979), Selbe (1983 ) oder Mossane (1996). Faye anerkennt die Bedeutung von Rouch in ihrem Werk. Aber im Gegensatz zu ihm lehnt sie jenen westlichen Blick ab, der die Afrikaner als ‹den anderen› wahrnimmt. Safi Faye war die erste Frau in Schwarzafrika, die einen Spielfilm drehte, Kaddu Beykat (1975). In Fad'jal (1979), der aus einer Doktorarbeit hervorgegangen ist, porträtiert sie das Dorf, in der ihre Eltern geboren wurden. Es wurde ein Meisterwerk und der erste schwarzafrikanische Film, der ans Filmfestival Cannes eingeladen wurde.» Tania Adam, International Centre for Contemporay Culture