En la gama de los grises
En la gama de los grises
Chile 2015, 98', Digital HD, OV/d. Regie Claudio Marcone. Drehbuch Rodrigo Antonio. Mit Francisco Celhay, Emilio Edwards, Daniela Ramirez, Sergio Hernandez, Matías Torres, Marcial Tagle.
«Bruno hat als Familienvater und Architekt vieles, um rundum glücklich zu sein. Durch einen neuen Auftrag – ein bauwerkliches Denkmal in Santiago – trifft er auf den Geschichtslehrer Fer, der agil, energiegeladen und schwul ist. Die zwei Männer kommen sich näher, und Bruno findet sich in einer unerwarteten, intensiven und leidenschaftlichen Romanze wieder, die ihm allerdings voller Widersprüche erscheint. Bruno muss Farbe bekennen – wobei er sich auf einem schmalen Grat zwischen
Freund und Frau bewegt.
In nüchternen, schlichten Bildern taucht der Regisseur Claudio Marcone auf eindrückliche Art in die Innenwelt eines Mannes, der hin und her gerissen ist zwischen Liebe und seiner Suche nach Sicherheit und Geborgenheit. Ungekünstelt und überzeugend, besticht die Geschichte durch ihre Ruhe und ihre Atmosphäre. Der Film unterscheidet sich von einem Coming-out-Film mit Sechzehnjährigen, denn wenn erwachsene Männer, Familienväter zumal, plötzlich schwul werden, dann schlagen sie eben nicht nur einen alternativen Pfad ein, sondern sie müssen eine umfassende Ordnung, in der Begehren, Lebensumstände, ökonomische Verhältnisse und soziale Räume aufeinander bezogen waren, aktiv verlassen, umgestalten, vielleicht sogar ein Stück weit zerstören. Bei Bruno scheint der Weg
aus der Ehe einer Grabung nach etwas zu gleichen, das lange, vielleicht sogar immer schon, da gewesen ist. So wie die Lösung für sein Architekturproblem in den unterirdischen Überbleibseln eines
verschwundenen Bauwerkes liegt, sucht er nach einer Konstellation für sich selbst, die alles im richtigen Licht erscheinen lassen könnte.» (sissymag.de)