El Ángel
Der schwarze Engel
AR 2018, 114', Digital HD, Sp/d. Regie Luis Ortega. Drehbuch Luis Ortega, Rodolfo Palacios, Sergio Olguín. Mit Lorenzo Ferro, Chino Darín, Mercedes Morán, Daniel Fanego, Luis Gnecco.
Das stilvoll im attraktiven 70er-Vintage-Look inszenierte Drama von Luis Ortega basiert lose auf der Lebensgeschichte des argentinischen Gangsters Carlos Robledo Puch.
Goldblonde Locken, kirschroter Schmollmund und eine grosse Portion jugendliche Unschuld – doch der Schein trügt. Der 17-jährige Carlitos hat es faustdick hinter den Ohren: Unzählige ausgeraubte Geschäfte und ein paar Dutzend Leichen pflastern seinen Weg. Gemeinsam mit seinem Kumpel Ramón, den er in der Schule kennenlernt, geht er regelmässig auf nächtliche Diebestouren, die manchmal auch tödlich enden. Schuldbewusstsein hat er keines.
Der Argentinier Ortega hat mit Rückendeckung von Produzent Pedro Almodóvar die Geschichte des Serienkillers Carlos Robledo Puch verfilmt und ihr einen sehr speziellen Vintage-Look sowie eine grosse Portion Homoerotik verpasst. Der Teufel mit dem Engelsgesicht ist im Buenos Aires der frühen 1970er-Jahre ein Tänzer, der Freund und Feind leichten Fusses immer einen Schritt voraus ist – auch dank einiger formidabler Musiknummern.
Bemerkenswert an El Ángel ist, dass es sich bei diesem fiktiven Porträt um eine Erzählung handelt, die sich nicht um irgendeine Art von Interpretation oder Analyse einer psychopathischen Psyche kümmert. Es ist eine frische und freie Geschichte, frei von jeder Art von Perversität oder moralischen Urteilen.
«Das Gestern war nicht weniger grausam als das Heute, aber in El Ángel sieht es wenigstens verdammt gut aus.» Viennale