Die sieben Samurai
Japan 1954, 206', DCP, Japanisch/d/f. Regie Akira Kurosawa. Drehbuch Shinobu Hashimoto, Akira Kurosawa, Hideo Ogun. Mit Takashi Shimura, Toshiro Mifune, Yoshio Inaba, Seiji Miyaguchi, Minoru Chiaki.
«Kurosawa fordert, dass Filme wie Kristalle zu sein hätten. Jede Drehung müsse neue Facetten aufleuchten lassen. Verändert man den Blick nur geringfügig, wird Die sieben Samurai vom Schwertkämpferfilm zur Geschichtsreflexion, zum Werk über Lehrzeit und Erfahrungswandel, zum gewaltigen Fresko tragischer und komischer Lebensströme, zur Trauerarbeit, zum einmal noch sich erfüllenden Mythos und zugleich zum Abgesang auf die Samuraikaste, welcher der Regisseur entstammt. Kürzeste und ausgedehnte Zeitläufe prallen aneinander, Stille bricht um in barocke Emphase, in Ausbrüche von Bewegung und Gewalt, rasende Kamerafahrten, Bildtumulte, Schwertballette. Kurosawa empfiehlt sich als martialischer Epen-Erzähler, Bändiger des Widerspruchs, Genie filmischer Rhythmik, vor allem aber als japanischer Künstler, der sich erst im ‹sensei›, im Lehrmeister, zu erfüllen vermag. Siegreich erfahren die Überlebenden der Samurai angesichts der reispflanzenden Bauern ihr Scheitern und den unaufhaltsamen Untergang ihrer Kaste. Die sieben Samurai ist ein Film über radikale Existenz und Endlichkeit.» Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum Wien