Vehfreude heisst das (fiktive) Dorf im Emmental. Verschlafen ist das Kaff und verschlafen haben es die Bewohner, rechtzeitig auf den Käse zu setzen. So ist der Fortschritt an ihnen vorbeigezogen. Im Gegensatz dazu die Nachbarsdörfer: Dort brummt die Käs-Wirtschaft dank Käserei. Nun soll ein überhasteter Kraftakt doch noch den Anschluss an die Zukunft bringen. Kurzerhand baut man statt eines dringend benötigten Schulhauses eine Käserei und versucht mit dem «Käsefürst» von Langnau ins Geschäft zu kommen. Doch wie dieser den Käse prüft, findet er ihn von zweifelhafter Qualität und lässt die geldgierigen Verkäufer abblitzen.
Jetzt haben sie den Dreck. Ob diese Geschichte wie auch jene zwischen Felix und Verdingkind Änneli dann doch noch ins Lot kommt, steht lange in den Sternen. «Wildwest in Emmental» hiess es, als Franz Schnyders Gotthelf-Verfilmung 1958 in die Schweizer Kinos kam. Und tatsächlich: Wie weiland in Tombstone geht’s auch in der Vehfreude mit heissen Köpfen, auf rasenden Kutschen und mit fliegenfliegenden Fäusten zur Sache. (epp)