«Eine erfolgreiche Modeschöpferin, von Männern enttäuscht und verlassen, findet auch in ihren Beziehungen zu Frauen kein Glück: Liebe erweist sich als Abhängigkeit, Egoismen zerstören die Solidarität. Petra von Kant bleibt allein in ihrem schick ausgestatteten Luxusappartement zurück. Virtuos inszeniertes Melodram und Kammerspiel, von Fassbinder nach einem eigenen Bühnenstück in bewusst künstlich-kitschigem Stil verfilmt.» (Lexikon des Internationalen Films)
Rainer Werner Fassbinder inszenierte seinen Die bitteren Tränen der Petra von Kant wie ein Bühnenstück in fünf klar voneinander unterscheidbaren Akten, und tatsächlich hatte er das Kammerspiel ursprünglich fürs Theater geschrieben. Margit Carstensen spricht denn auch bewusst theatralisch. Alle fünf Akte spielen in Petra von Kants Wohnatelier; kein einziges Mal verlässt die Kamera diesen Raum. Die Zahl der Schnitte ist minimal und beim einzigen Mann im Zimmer-Drama, geht es um Bacchus, der nackt auf einem riesigen Wandgemälde von Nicolas Poussin (1594 - 1665) abgebildet ist.