Die 20er-Jahre: Zwischen Schock und Euphorie
75', D.
Vorlesung von Kultur- und Medienwissenschaftler Johannes Binotto. Dauer: 75 Minuten.
Kombiticket à Fr. 24.- für Vorlesung und Filmvorstellung sind an der Kinokasse erhältlich.
So wild war Film vielleicht nie mehr: In den 20er-Jahren explodiert das Kino geradezu mit all seinen technischen Innovationen und ästhetischen Experimenten, vom aggressiven Schnitt oder der entfesselten Kamera wie in Dziga Vertovs Mann mit der Kamera (1929) bis zum verstörenden Ton und schreiender Farbe. Doch zusammen mit der neuen Technik kommen auch die neuen Schrecken ins Kino: In Kriminalfilmen wie Fritz Langs Spione (1927) bevölkern die Traumata des vergangenen und die Bedrohungen des nächsten Weltkriegs die Leinwand – ambivalente Spektakel einer zerrissenen Ära.
Johannes Binotto
Dr. Johannes Binotto ist Kultur- und Medienwissenschaftler, Dozent für Filmtheorie an der Hochschule Luzern Design+Kunst und Mitarbeiter am English Department der Universität Zürich, ausserdem freier Filmpublizist, Videoessayist und ständiger Autor der Zeitschrift «Filmbulletin». Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Phänomene des Unheimlichen und der Zusammenhang zwischen Film, Technik und Psychoanalyse. www.medienkulturtechnik.org