DEUX HOMMES DANS MANHATTAN
FR 1959, 84', DCP, F/d. Regie Jean-Pierre Melville. Drehbuch Jean-Pierre Melville. Mit Pierre Grasset, Jean-Pierre Melville, Christiane Eudès, Ginger Hall, Monique Hennessy, Colette Fleury.
In seinem Film noir spielt Melville einen französischen Journalisten, der in New York das Verschwinden eines UNO-Delegierten untersucht. Zusammen mit einem alkoholabhängigen Fotografen durchstreift er nachts die Stadt, die niemals schläft.
In New York ist der französische UNO-Delegierte Fèvre-Berthier, ein Held der Résistance, verschwunden. Zwei französische Journalisten machen sich auf die Suche nach ihm und folgen den Spuren seiner Geliebten. Sie finden ihn tot in der Wohnung einer von ihnen, Miss Nelson. Der eine, ein Journalist bei der französischen Nachrichtenagentur AFP, will die Sache auf Anweisung seines Chefs vertuschen, der andere will Geld verdienen, indem er Fotos an die Skandalpresse verkauft.
«Das Thema der ambivalenten Freundschaft, die ihre Falschheit beim ersten Interessenkonflikt der Figuren offenbart, ist typisch für Melville (...). Der Filmemacher zeichnet sich durch die Darstellung der verborgenen Seiten des Menschen aus, die er nach und nach ans Licht bringt, indem er das Schäbige an die Stelle des glatten Bildes setzt, genauso wie er schliesslich aus den Grundlagen eines konventionellen Spannungsbogens ein Drama der alltäglichen Niedertracht schafft.» Denitza Bantcheva, «Jean-Pierre Melville: de l'oeuvre à l'homme», zitiert nach Les Cinémas du Grütli.