Der weibliche Blick
75', D.
Kathleen Bühler schlägt in ihrer 75-minütigen Vorlesung einen Bogen von King Vidors Stella Dallas zu Chantal Akermans No Home Movie. An der Kinokasse sind Kombitickets für die Vorlesung und die folgende Filmgeschichte-Vorstellung für CHF 24.- erhältlich.
Das Mainstream-Kino ist bis heute eine männerdominierte Industrie, in welcher klassische filmische Strategien herrschen. Dazu gehört die Aufgabenteilung in einen am männlichen Zuschauervergnügen ausgerichteten Blick sowie die Herrichtung der Frau als visuell konsumierbares Blickobjekt. Seit den 1960er-Jahren haben sich Filmschaffende, Kritikerinnen und Kritiker und das kritische Publikum gefragt, wie ein spezifisch weiblicher Blick im Kino ausschauen könnte und wie dies die Ästhetik des Films verändern würde. Unser filmhistorischer Rundgang schlägt einen Bogen von Stella Dallas (1937, King Vidor), einem Klassiker des «Frauengenres» Melodrama, der noch in einer herkömmlichen filmischen Ästhetik produziert wurde, zu No Home Movie (2015, Chantal Akerman), einem sehr persönlichen Film der feministischen Filmemacherin Chantal Akerman.