DER FLECK
DE/CH 2024, 94', 35mm, D/e. Regie Willy Hans. Drehbuch Willy Hans. Mit Leo Konrad Kuhn, Alva Schäfer, Shadi Eck, Felix Maria Zeppenfeld, Darja Mahotkin, Malene Becker, Charlotte Hovenbitzer, Lasse Stadelmann, Ruby M. Lichtenberg, Sina Genschel, Rumo Wehrli.
Wasser, Volleyball, Moped, Liebe, Wald, hohes Gras, Jugend, Steine, Fluss, Zigaretten, Würstchen, Techno, Wind, Gegenwart, Pommes mit Ketchup – ein schimmernder Coming-of-Age-Film über die Einsamkeit.
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Rex 11
Ein Sommertag. Heiss, drückend schwül. Sonst ist alles wie immer. Kurz vor dem Sportunterricht, an einem namenlosen Internat in einer namenlosen Region im namenlosen Süddeutschland.
Doch der 17-jährige Simon bleibt in der Jungenumkleide. Er folgt den anderen nicht in die Turnhalle. Ein Impuls – kurz, spontan, unsichtbar. Mehr ist es nicht. Und Simon dreht sich um und geht. Richtung Bahnhof.
Simon denkt an nichts. Eigentlich auch nicht an sein Zuhause, wohin er jetzt unterwegs ist. Er geht einfach, weil man irgendwohin gehen muss. In die Reihenhaussiedlung der saturierten Mittelschicht. Zu der gelangweilten Katze.
Dort angekommen, trifft er zufällig auf seinen ehemaligen Mitschüler Enes, der gerade mit ein paar Freunden auf dem Weg zum Fluss ist, zum Schwimmen. Enes überredet Simon, mitzukommen. Zwischen lethargisch treibenden Luftmatratzen, ignoriertem Schweigen und halbherzigen Gesprächsversuchen bereut Simon seine Entscheidung schnell.
Erst als Marie auftaucht, scheint der trübe Nachmittag doch noch eine Wendung zu nehmen. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes – und plötzlich finden sich Simon und Marie mitten im überwucherten Flusstal wieder. Ein Zwischenreich der Natur, mit eigenen Koordinaten von Raum und Zeit, mit unbekannten Möglichkeiten und verstörenden Geräuschen.
In einem Spiel aus künstlichen Verzögerungen und unbeholfenen Annäherungen tasten sich Simon und Marie vorsichtig aneinander heran. Aber selbst als sie später auf dem Rücksitz eines Autos nebeneinandersitzen, bleibt ihre Annäherung zögerlich, scheu.
Es ist immer noch heiss, immer noch drückend schwül – Existenzialismus in der Provinz.