In Coffee and Cigarettes betrachtet Jim Jarmusch das Leben, wenn es Pause macht. Gedreht hat er die elf Episoden im Verlauf von siebzehn Jahren, die Form ist dabei stets dieselbe geblieben: In einigen wenigen, statischen Einstellungen zeigt er Menschen am Tisch. Sie trinken Kaffee (oder auch mal Tee), rauchen Zigaretten und unterhalten sich über Koffein und Nikotin, über Musik und Medizin, Drogen und Sucht, die Singles in der Jukebox und die Welt als Resonanzraum. Das Personal stammt aus Jarmuschs Umfeld, und dieses ist stark musikalisch geprägt: So treten denn nicht nur Roberto Benigni, Bill Murray, Steve Coogan oder Cate Blanchett auf die Bühne dieses kleinen Welttheaters, sondern auch Iggy Pop, Tom Waits, Jack und Meg White.
Coffee and Cigarettes hat Jarmusch zwischen seinen grösseren Projekten realisiert. Es handelt sich dabei aber um alles andere als ein Nebenprodukt, vielmehr leuchten diese filmischen Miniaturen geradezu ins Zentrum von Jarmuschs Schaffen. Immer wieder hat er in seinen Filmen die grosse Kunst der kleinen Form zelebriert, viele seiner Langfilme haben seriellen, episodischen Charakter, und das Beiläufige, das hier im Zentrum steht, ist ein Wesensmerkmal seiner künstlerischen Haltung.
Thomas Allenbach