CINEMA BRUCIATO
IT 2024, 78', DCP, D. Regie Clemens Klopfenstein. Drehbuch Maria Kaur Bedi, Clemens Klopfenstein. Mit Tina Engel, Christine Lauterbach, Sabine Timoteo, Max Rüdlinger, H.D. Jendreyko, Stefan Kurt, Bruno.
In einem abgebrannten Kino wartet ein älterer Regisseur auf einen Preis, er wird von einer jüngeren Kamerafrau hinterfragt. Ein Found-Footage-Film aus Ruinen, Steinen, Spolien und Sarkophagen. Ein Fazit mit Trümmern und Toten.
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Rex 11
«Angefragt, den Mattoli-Preis der Stadt Bevagna entgegenzunehmen und dafür ein paar Einblicke in meine umbrischen Filme zu geben, sowie angeregt durch die Ruine des ausgebrannten Kinos dieser Stadt, suchten Maria Kaur Bedi und ich in meinem Archiv und fanden Aufnahmen früherer Filme und nicht verwendete Aufnahmen, die uns berührten. Nach langer Durchsicht setzten wir sie frech und ungestüm gegeneinander zusammen: Wir sollten traurig sein, warens auch und fühlten uns gleichzeitig als seltsam melancholische Grabräuber. Ein trauriger, aber moderner Film aus dem alten, uralten, unwirtlichen, aber auch unwirklichen Umbrien.» Clemens Klopfenstein
«Clemens Klopfenstein schildert im Film eine metaphorische Renovierung der abgebrannten Kirche seiner Vergangenheit im und mit dem Kino. Als Werkzeuge hat er nur seinen Computer und die Dateien seiner eigenen Filme, aber auch massenhaft längst verschwundene Gesichter und aus dem Gedächtnis gestrichene Orte. Man driftet köstlich mit Klopfenstein durch einen Superschnitt seines eigenen Werks, der sich von den etablierten Modi dieser Art des Filmemachens entfernt und stattdessen in einem intimen und ergreifenden Ausdruck funktioniert, wo flüchtige Gesten Lawinen unerwarteter Erinnerungen auslösen können.
Die digitale Welt entwickelt ihre besondere Form der Melancholie in einer sehr analogen Umgebung, inmitten von Bäumen und Weiden, wo 35mm oder 16mm angemessen wären, als Materialien, die in gleicher Weise zerfallen werden. Das Kino wird nicht sterben. Aber mit dem Übergang von der analogen zur digitalen Technik hat sich etwas unwiederbringlich verändert. Cinema bruciato hält am alten Geruch fest.» Olaf Möller