Cesare deve morire
Italien 2012, 76', DCP, I/d. Regie Paolo Taviani, Vittorio Taviani. Drehbuch Paolo Taviani, Vittorio Taviani, in Zusammenarbeit mit Fabio Cavalli (Regie der Theaterszenen). Mit Salvatore Striano, Cosimo Rega, Giovanni Arcuri, Antonio Frasca, Juan Dario Bonetti, Vittorio Parrella, Rosario Majorana, Vincenzo Gallo, Francesco De Masi, Gennaro Solito, Francesco Carusone, Fabio Rizzuto.
Am Ende von Shakespeares «Julius Cäsar» werden die Darsteller mit stürmischem Applaus belohnt. Das Licht verlöscht, die Akteure verlassen die Bühne, kehren zurück in ihre Zellen: Es sind Häftlinge, die im Hochsicherheitstrakt der römischen Strafanstalt Rebibbia einsitzen. Sechs Monate lang haben Paolo und Vittorio Taviani den Entstehungsprozess der Inszenierung beobachtet. Sie zeigen, wie Shakespeares universelle Sprache den Akteuren hilft, sich auf den Charakter ihrer Figuren einzulassen, wie sie ins Wechselspiel von Freundschaft und Betrug, Macht, Lüge und Gewalt eintauchen.
«Die Kunst hilft bei der Reflektion über den eigenen Weg, sie lässt die eigenen Taten daher in einem anderen Licht erscheinen. Die Kunst dient dem Leben. Aber auch: Das Leben dient der Kunst. Cäsar muss in der Wirklichkeit sterben, damit er im Theater sterben kann. Dieser Aspekt macht Cesare deve morire zu einem sehr interessanten Film, der eben nicht nur von einem aussergewöhnlichen Projekt erzählt, sondern klarstellt, dass es in einer Welt voller guter Menschen keine Kunst geben könnte.» Elisabeth Maurer, negativ-film.de