
Calabria
Ein Roadmovie in einem Leichenwagen: Nach dem Tod eines kalabresischen Immigranten, der zum Arbeiten in die Schweiz kam, fahren die beiden Bestatter nach Süditalien, um den Verstorbenen in seiner Heimat zu beerdigen. Eine humorvolle Hommage ans Leben und all die Menschen, die auf der Suche nach Arbeit ihre Heimat verlassen haben.
Jovan, ein serbischer Rom, der früher in Belgrad als Sänger auftrat, glaubt an ein Leben nach dem Tod. Sein Kollege, der kulturbeflissene Portugiese José, glaubt nur an das, was er selbst sieht. Ihre von Liedern und Begegnungen geprägte Reise ist eine letzte Hommage an den Verstorbenen und ein Appel, das Leben zu geniessen.
«Calabria, der Titel des neuen Films von Pierre-François Sauter, bezeichnet einen sowohl realen als auch imaginären geografischen Raum im Süden Italiens: Eine ‘Heimat’, die bis zu seinem Dahinscheiden als unauslöschliche Spur im Gedächtnis eines in der Schweiz verstorbenen italienischen Wanderarbeiters überlebt hat. Der aus Portugal stammende José und ein serbischer Roma, beide Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts in Lausanne, geben dem Leichnam des Mannes, dessen Leben wir uns vorgestellt haben, das letzte Geleit nach Kalabrien, wo sein Leben begann. Für die beiden Männer ist dies der Beginn eines Road-Movies mit komischen, einem Roman Faulkners (,Als ich im Sterben lag’) entlehnten Zügen, der sich der Split-Screen-Technik bedient und den Leichenwagen zur Bühne werden lässt. In diesem fahrenden Dekor entdecken die beiden Einwanderer einander, scherzen und sehen neben ihren Unterschieden, was sie mit dem Toten verbindet: jeder von ihnen hat eines Tages seine Wurzeln gekappt.» (Emmanuel Chicon, Visions du réel)