Burning
Südkorea 2018, 148', DCP, OV/d/f. Ab 16 (16) J., Regie Lee Chang-dong. Drehbuch Oh Jung-mi, Lee Chang-dong, nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami. Mit Ah-in Yoo, Steven Yeun, Jong-seo Jun.
Der südkoreanische Regisseur Lee Chang-dong (Poetry) hat sich von einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami zu einem magistralen Film inspirieren lassen: Eine Dreiecksbeziehung und die Obsessionen eines jungen Mannes mit schriftstellerischen Ambitionen verbinden sich zu einem still glühenden Psychothriller von abgründiger Spannung.
Die hübsche Hae-mi bittet den Lieferjungen Jong-su, auf ihre Katze aufzupassen, während sie verreist. Sehnsüchtig wartet der verliebte junge Mann auf ihre Rückkehr. Doch als er sie endlich am Flughafen abholt, ist sie in Begleitung des attraktiven, schwerreichen Ben. Um Hae-mi weiter sehen zu können, akzeptiert Jong-su ihren neuen Freund. Doch als das Mädchen plötzlich spurlos verschwindet, keimt in ihm ein schrecklicher Verdacht.
In langen, hypnotischen Einstellungen von seltener Schönheit präsentiert Lee Chang-dong einen Thriller voller Rätsel und überraschender Wendungen. Der Film entwickelt eine sogartige Spannung, der man sich ebenso wenig entziehen kann wie der beeindruckenden Präsenz der jungen Darsteller. Darüber hinaus zeichnet er das präzise Porträt einer vom Turbokapitalismus zerstörten Jugend in Südkorea.
«Burning macht aus einer kurzen Erzählung von Haruki Murakami ein präzises Irrspiel um falsche Zeichen, einen Zeitlupenthriller um ein Figurendreieck, der eigentlich von sozialer Kälte und Ressentiments erzählt. Virtuos, wie er auf kleiner Flamme dahinglimmt, bis am Ende einer Feuer fängt.»
Dominik Kamalzadeh, «Der Standard»