Bulldog
DE 2022, 96', Digital HD, D. Regie André Szardenings. Drehbuch André Szardenings. Mit Lana Cooper, Julius Nitschkoff, Karin Hanczewski, Moritz Führmann, Zoe Trommler.
Imposantes Spielfilmdebüt von André Szardenings: Die symbiotische Beziehung zwischen dem 21-jährigen Bruno und seiner 15 Jahre älteren Mutter Toni eskaliert, als ihre Freundin zu ihnen zieht.
Seitdem der 21-jährige Bruno denken kann, gibt es nur ihn und seine gerade einmal 15 Jahre ältere Mutter Toni. Nichts und niemand anderes hat Platz im chaotischen Leben der beiden, sie arbeiten sogar zusammen in einer Ferienanlage in Spanien. Als Hannah, die neue Partnerin von Toni, in den gemeinsamen Bungalow zieht, muss Bruno zum ersten Mal die Aufmerksamkeit seiner Mutter mit einer anderen Person teilen. Aus dem gemeinsamen Bett verdrängt, erkennt er, dass sein bisheriges Verantwortungsgefühl für Toni eine grössere Last ist als gedacht – und dass die erdrückende Liebe seiner Mutter ihn an seinem eigenen Leben hindert. Mütter und ihre Söhne. Söhne und ihre Mütter. Immer wieder erkundet das Kino diese Beziehung, die oft auch eine der Abhängigkeit ist. Manchmal schiebt diese Konstellation eine Geschichte an, etwa in Todo sobre mi madre von Pedro Almodóvar. Oder Mutter und Sohn stehen ganz im Zentrum, wie im Regiedebüt von Xavier Dolans J’ai tué ma mère, während Diane in Mommy begreift, dass sie nur ohne ihren unkontrollierbaren Sohn überleben kann.
Es geht in diesen Filmen um Liebe, Verlustängste, Verletzungen, Projektionen, Kontrolle, um das Ausloten von Nähe und Distanz, das Loslösen und das Loslassen.