Buebe Gö z'Tanz
Schweiz 2012, 85', DCP, OV/d. Regie Steve Walker. Drehbuch Steve Walker. Mit Kummerbuben (Simon Jäggi, Mario Batkovic, Higi Bigler, Daniel Durer, Urs Gilgen, Tobi Heim), Bern Ballett (Izumi Shuto, Martina Langmann, Emma Lewis, Erick Guillard, Jenni Tattersall, Cathy Marston).
Die Kummerbuben wollen als erste Rockband in den heiligen Hallen des Stadttheaters spielen. Um den Sprung zur Choreografin zu schaffen, opfern zwei Tänzerinnen des Bern Balletts ihre ganze Energie und Zeit für das gemeinsame Projekt: Buebe Gö z’Tanz erzählt von zwei Welten und einer Bühne, von Schweiss und Schmerz, Hierarchie und Anarchie und von den befreienden Momenten einer geglückten Verschmelzung zwischen Tanz und Musik.
«In Buebe Gö z’Tanz (...) führt uns Steve Walker hautnah und mit bestechendem Sinn für Dramaturgie durch den gesamten Produktionsprozess. Und dieser hat nichts gemein mit ‹Rock The Ballet› und anderen überdreht-affirmativen Fusion-Formaten, dafür sehr viel mit Lost in Translation. Bevor die Arbeit Früchte tragen kann, müssen sich Musiker und Tänzer erst auf eine gemeinsame Sprache verständigen. Gar nicht so einfach. Zumal die einen ihre Musik in Strophe, Refrain und Bridge zerlegen, derweil die anderen ungeachtet von Instrumenteneinsätzen, Soli oder rhythmischen Kniffs einfach ‹beinhart durchzählen›, wie Mario Batkovic, Akkordeonist der Kummerbuben, leicht schockiert feststellt. (...) Letztlich müssen sie beide zur Einsicht gelangen, dass ihr Abenteuer weder mit dem Gewurstel der Kummerbuben noch mit der eisernen Disziplin des Balletts gelingen kann. Sondern nur, wenn sie beide einige Schritte aufeinander zugehen.» Christoph Lenz