Zhao Liang zählt zusammen mit Wang Bing und Jia Zhangke zu den bedeutendsten aktiven Filmemachern Chinas. In seinem neuen Werk, einem der Höhepunkte der Filmfestpiele in Venedig, enthüllt er die dramatischen Veränderungen in der Inneren Mongolei.
«Von Ost nach West durchstreift Zhao Liang diese weite Hochebene, in der die Prärielandschaften den Kohlebergwerken weichen. Vor seinen Augen vollzieht sich die barbarische Entwicklung der modernen chinesischen Wirtschaft. Der Film pendelt zwischen Traum und Wirklichkeit, Allegorie und rauer Realität. Die Kommentarstimme des (…) Erzählers ist auch die des Filmemachers, der die Umwälzungen in seinem Land bezeugt. Behemoth ist ein erdrückender Bericht über die ökologische und menschliche Katastrophe in einer Region Chinas, aber auch – und in erster Linie – ein verblüffend kraftvolles Kunstwerk, in dem sich Zhao Liangs Bildgestaltung mit der Arbeit eines Malers oder plastischen Fotografen überschneidet. (…) Menschen treten in dieser dantesken Welt erst etwas später auf; und die Grossaufnahmen der Gesichter mischen sich bald mit den riesigen leeren Räumen, den unendlichen Schlangen von kohlebeladenen Lastkraftwagen auf einer Strasse, den Stahlwerken in höllischen Farben und den Bildern von wahren Geisterstädten. Eine Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies.» (Olivier Père)