Bauhaus-Programm 1
Deutschland 1922, 74', Digital HD, 35mm, stumm/D. Regie Werner Graeff, Viking Eggeling, Hans Richter, Walter Ruttmann, Lore Leudendorff, László Moholy-Nagy, Curt Schumann, Kurt Schwerdtfeger, Ludwig Hirschfeld-Mack.
Filme von Werner Graeff, Viking Eggeling, Hans Richter, Walter Ruttmann, Lore Leudendorff, László Moholy-Nagy, Curt Schumann, Kurt Schwerdtfeger und Ludwig Hirschfeld-Mack; Einführung: Thomas Tode.
Der abstrakte Film und die absolute Filmarbeit der Frauen vom Bauhaus
Das Bauhaus ist fasziniert vom universalistischen Prinzip, das die Vielfalt der Welt auf wenige Grundelemente, auf ein einzelnes Prinzip oder Ordnungsgesetz zurückführt. Eine Beschäftigung mit dem abstrakten Film lässt sich daher bereits am frühen Bauhaus finden. Es sind oft Experimente, mit denen die Künstler der Organisation von Zeit im Medium Film nachspüren. Formen und Farbenspiele, als filmische Partituren – radikal formal, radikal poetisch und freudig spielerisch. Zu ihnen gehören die zwei Filmkompositionen, die Werner Graeff 1922 entwirft, die er aber erst nach dem Krieg realisieren kann. Aber auch die berühmten abstrakten Filme von Eggeling und Ruttmann – deren eigentliche Tricktischarbeit aber (Zeichnungen, Bildrhythmen, Handkolorierung) von ihren Lebensgefährtinnen, den Bauhaus-Studentinnen Erna Niemeyer und Lore Leudesdorff, geleistet wurde. Der Bauhausprofessor László Moholy-Nagy gestaltet ein filmisches Lichtgedicht, in dem Licht auf sich drehende, durchlochte, reflektierende Metallobjekte trifft und sich in Mehrfachbelichtung übereinanderschiebt. Für Bauhausfeste erarbeiten Kurt Schwerdtfeger und Ludwig Hirschfeld-Mack Lichtprojektionen mit intensivem farbigem Licht, stets live vorgeführt, da der Farbfilm noch nicht erfunden ist. Nach dem Krieg rekonstruieren sie ihre Partituren und reduktionistischen Klangwelten. Mit solchen Vereinfachungen und Reduktionen arbeiten auch die ersten farbigen Werbefilme für Jenaer Glas, die Moholy-Nagy als Trickfilme mit figurativen Menschen und Gemüse zeichnen lässt.
Komposition I
Werner Graeff, Deutschland 1922, 2 Min., Digital HD, Stummfilm
Komposition II
Werner Graeff, Deutschland 1922, 2 Min., Digital HD, Stummfilm
Symphonie diagonale
Viking Eggeling, Erna Niemeyer, Deutschland 1924, 6 Min., Digital, Stummfilm
Filmstudie
Hans Richter, Erna Niemeyer, Deutschland 1928, 7 Min., Digital, Stummfilm
Opus 3+4
Walter Ruttmann, Lore Leudensdorff, Deutschland 1924/25, 9 Min., 35 mm, Stummfilm
Der Aufstieg
Walter Ruttmann, Lore Leudesdorff, Deutschland 1926, 4 Min., Digital, Stummfilm
Ein Lichtspiel schwarz-weiss-grau
László Moholy-Nagy, Deutschland 1930, 6 Min., DCP, Stummfilm
Der Feinschmecker
László Moholy-Nagy, Ewald von Tresckow, Deutschland 1934, Leihgeber: Unternehmensarchiv Schott AG, Jena, 2 Min., Digital HD, Stummfilm, deutsche Zwischentitel
Die Feuerprobe
Curt Schumann, László Moholy-Nagy, Deutschland 1935, 2 Min., 35 mm, D (Gesang)
Reflektorische Farblichtspiele
Kurt Schwerdtfeger, Deutschland 1922, Rekonstruktion von 1966, 17 Min., Digital, Stummfilm mit Musik
Farbenlichtspiele
Ludwig Hirschfeld-Mack, Corinne Schweizer (Rekonstruktion), Peter Böhm (Rekonstruktion), Deutschland/Österreich 1923
SONATINE II (ROT), 1923/24 – Rekonstruktion 2000; Ton
S(OVJET)-TANZ, 1923 – Rekonstruktion 2000; Ton
A Short Introduction, 2000; Ton, d/e/i
Rekonstruktion aus dem Jahr 2000 von Corinne Schweizer und Peter Böhm, Atelier 21, Wien , 20 Min., Digital, Stummfilme mit Tonspur