Bab’Aziz
Tunesien 2005, 98', DCP, Farsi/Arabisch/d/f. Regie Nacer Khemir. Drehbuch Nacer Khemir. Mit Parviz Shahinkho, Maryam Hamid, Nessim Kahloul, Mohamed Grayaa, Golshifteh Farahani, Hossein Panahi.
«Ishtar, ein lebensfrohes Mädchen, und Grossvater Bab'Aziz, ein blinder Derwisch, sind unterwegs ans grosse Derwisch-Treffen, dessen Ort sich aber nur jenen offenbart, die mit dem Herzen der unermesslichen Stille der Wüste zu lauschen vermögen. Auf dem Weg begegnen sie anderen: Osman, der sich nach den schönen Mädchen verzehrt, die er am Grunde eines Brunnens gefunden hat; Zaid, der mit seinem Gesang eine hinreissende Frau verführt und wieder verloren hat; dem Prinzen, der sein Reich aufgibt, um Derwisch zu werden. Nacer Khemir taucht ein in eine mystische Welt, die sich vom Iran bis in den Maghreb erstreckt und bis nach Andalusien. Er führt auf dem Weg durch die Wüsten vor Augen, wie im Zentrum des Sufismus die Liebe steht, jenes Wort, für das die arabische Sprache allein sechzig verschiedene Begriffe kennt. In Bab’Aziz singt er uns in einem ausgesprochen musikalischen Sinn eine Ode an die Wüste und die Sehnsucht nach Liebe und lädt uns ein ins Reich von 1001 Nacht.» Trigon-Film
«Die Wüste ist bei Nacer Khemir keine geografische Grösse, sondern ein imaginärer Ort, wo Figuren und ihre Geschichten wie aus dem Nichts auftauchen und auf ebenso rätselhafte Weise wieder verschwinden. Das episodisch verflochtene Erzählen Khemirs steht in der Tradition arabischer Erzählkultur: Aus einer Geschichte entwickelt sich eine neue, und aus dieser eine weitere und so fort, wobei die vorübergehende Desorientierung im Geflecht der Legenden, Erzählungen und Träume nur zur Faszination dieses Filmmärchens beiträgt.» «Züritipp»