Atlantique
Frankreich 2019, 104', DCP, Wolof/d/f. ab 16 (16) J., Regie Mati Diop. Drehbuch Mati Diop, Olivier Demangel. Mit Abdou Balde, Aminata Kane, Ibrahima Mbaye, Amadou Mbow, Mame Bineta Sane, Diankou Sembene, Nicole Sougou, Babacar Sylla, Traore.
Eine betörende Geistergeschichte und zugleich packendes politisches Kino: Atlantique erzählt von jungen Frauen in Dakar, die von den Seelen ihrer auf der Flucht gestorbenen Männer heimgesucht werden, die Trauer überwinden und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Mit ihrem Kinodebüt gewann Mati Diop als erste Schwarze Regisseurin in Cannes den Grossen Preis der Jury.
Arbeiter auf einer Hochhausbaustelle in Dakar fordern ihren Lohn, der seit Monaten nicht mehr gezahlt wurde. Sie halten es nicht mehr aus und beschliessen, übers Meer zu fahren und in Europa ihr Glück zu suchen. Unter ihnen der junge Souleiman, der Lover der schönen Ada, die allerdings einem reichen Unternehmer versprochen wurde. Bald wissen alle, dass das Schiff mit den Männern gesunken ist; das Meer kann grausam sein. Doch auf einmal beschäftigen eigenartige Vorkommnisse die Stadt, ein Hochzeitsbett geht in Flammen auf und die Polizei sucht nach Suleiman, der womöglich noch lebt und zurückgekehrt ist.
«Immer wieder sind in Filmen (und in den Medien) jene Männer Thema, die über das Meer aus Afrika nach Europa fliehen. Diop stellte sich die Frage: Was wird aus den Frauen, die zurückbleiben? (...) Diop hat diese sehr realistische Geschichte in ein ebenso ungewöhnliches wie poetisches Geistermärchen verwandelt.» «Die Zeit»
«Einen solchen Film über das Phantasmagorische an Migration hat man noch nicht gesehen – ob ihn nur eine junge schwarze Frau mit senegalesischen Verbindungen machen konnte?» «Der Spiegel»