Apples - Mila
Griechenland 2020, 90', DCP, Griechisch/d. Ab 16 J., Regie Christos Nikou. Drehbuch Christos Nikou, Stavros Raptis. Mit Aris Servetalis, Sofia Georgovasili, Anna Kalaitzidou, Argiris Bakirtzis.
Ein einsamer Mann ist Opfer einer mysteriösen Pandemie geworden, die zu Gedächtnisverlust führt: Der Grieche Christos Nikou hat seinen Film zu einer Zeit geschrieben, da die Corona-Pandemie noch kein Thema war - und auf einmal wirkt sein intelligenter und absurd verspielter Film über Erinnerung und Identität gar nicht mehr so surreal wie ursprünglich gedacht.
Aris, ein einsamer Mann mittleren Alters, ist Opfer einer mysteriösen Pandemie geworden, die zu Gedächtnisverlust führt. Er weiss nicht mehr, wer er ist, und so wird Aris für eine Behandlung ausgewählt, die scheinbar häufig angewendet wird und Betroffene zu einer neuen Identität verhelfen soll. Mit Hilfe von Tonbandbotschaften werden Aris banale Aufgaben geliefert: Fahrradfahren, Kinobesuch, Ausgang. Zu jeder Aufgabe soll er mit Hilfe einer Fotokamera ein Bild festhalten und so damit neue Erinnerungen anlegen. Bei seinen Lernschritten trifft er Anna, die dasselbe Programm durchläuft. Aris beginnt zu zweifeln: Schaffen neue Erinnerungen tatsächlich eine neue Identität?
«Sind die Griechen die neuen Cracks des Weltkinos? Newcomer Christos Nikou könnte einst Yorgos Lanthimos (Dogtooth) beerben. Sein Erstling ist eine lakonische Auseinandersetzung mit der Erinnerung und dem Darstellungsdrang, die trotz ihres komplett analogen Settings einiges über das digitale Zeitalter aussagt. Gesellschaftskritisch und gut.» outnow, Roland Meier