Apocalypse Now Redux
USA 1979, 201', DCP, E/d. Regie Francis Ford Coppola. Drehbuch John Milius, Francis Ford Coppola. Mit Marlon Brando, Martin Sheen, Robert Duvall, Frederic Forrest, Sam Bottoms.
«Zurückgehen zu den Anfängen. Coppola kommt mit der neu geschnittenen, nun 202 Minuten langen Reise in die Abgründe der menschlichen Seele seiner ursprünglichen Intention sehr nahe: ‹Ich wollte einen Film machen, der ein Gefühl dafür vermittelt, wie es in Amerikas schmutzigstem Krieg wirklich zuging: roh, unmenschlich, moralisch verkommen und gleichzeitig unfassbar grotesk.› Die Ausgangsposition bleibt unverändert: Captain Willard erhält 1969 im vietnamesischen Hauptquartier der CIA einen Spezialauftrag; er soll den hochdekorierten und einst allseits geachteten Oberst Kurtz (...) ausfindig machen und liquidieren.» (Marc Hairapetian)
«Whammm! Wer diesen Film noch nie gesehen hat, kann sich nur mit weit aufgerissenen Augen und Ohren von ihm überwältigen lassen. Und wer beunruhigende, nachwirkende Erinnerungen an ihn hat – zehn Jahre alt, zwanzig Jahre alt –, wird entdecken, dass Coppolas Apocalypse Now sich in diesen zehn oder zwanzig Jahren verändert und eine Art Aura gewonnen, doch nichts von seiner Wucht eingebüsst hat.» (Urs Jenny)
«Die bekannteste und gleichzeitig radikalste, düsterste aller Conrad-Adaptionen erwähnt den Schriftsteller nicht im Vorspann: Regisseur Francis Ford Coppola und sein Ko-Autor John Milius übernahmen von Conrads Erzählung ‹Heart of Darkness› lediglich das Motiv der Reise flussaufwärts und die Motivation der Hauptfigur, einen Verrückten ausfindig zu machen, die Konfrontation mit dem Anderen der Zivilisation. Ihr Film verpflanzt die Handlung aus der fernen Kolonialzeit in die nahe, noch äusserst schmerzvolle Vergangenheit des Vietnamkriegs. Die Bootsfahrt unternimmt Captain Willard (Martin Sheen), am Ursprung des Flusses wartet Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando), ein Teufel in Menschengestalt. Gefühlt Tausenden Epigonen und Parodien zum Trotz hat Coppolas Film, der heute auch als Schwanengesang von New Hollywood gelten darf, nichts von seiner deliranten Wucht eingebüsst.» (Christoph Huber)