Apenas el sol
Schweiz/Paraguay 2020, 75', DCP, OV/d/f. Regie Arami Ullón. Drehbuch Arami Ullón.
Die Regisseurin Arami Ullón erzählt vom nahezu unbekannten Schicksal der Ayoreo in Paraguay. In ihrem Dokfilm begleitet sie den indigenen Mateo Sobode Chiqueno, der Stimmen und Zeugnisse der Menschen sammelt, die wie er aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Die Vorfahren von Mateo Sobode Chiqueno verehrten die Sonne, die sie als überlegenes und grosszügiges Wesen betrachteten. Doch für ihn und seine Generation ist die Sonne vor allem zu einer Bedrohung geworden, die abgeholzte Gebiete in trockene, staubige Ebenen verwandelt. Einige Ayoreo leben noch immer zurückgezogen in den Wäldern des Chaco in Paraguay. Aber viele andere, darunter auch Sobode Chiqueno, wurden von Missionaren in isolierte Siedlungen getrieben, die ihnen ihr Land wegnahmen und sie gewaltsam zum Christentum bekehrten. In den 1970er-Jahren begann er mit der Aufzeichnung von Gesprächen, Geschichten und Liedern der Ayoreo. Auch heute noch reist er mit seinem mittlerweile antiken Kassettenrekorder zu den Ayoreo-Gemeinschaften, um sie zu interviewen und ihre Stimmen für sein Audioarchiv zu sammeln. Während Mateo ihre Geschichten, Lieder und Zeugnisse aufzeichnet, kommt in ihm der Wunsch auf, ein letztes Mal in seine Heimat zurückzukehren.
Nach dem bewegenden El tiempo nublado kehrt die in der Schweiz lebende Regisseurin Arami Ullón mit einem poetischen Dokumentarfilm nach Südamerika zurück.