Alphaville, une étrange aventure de Lemmy Caution
Frankreich/Italien 1965, 99', DCP, F/d. Regie Jean-Luc Godard. Drehbuch Jean-Luc Godard. Mit Eddie Constantin, Anna Karina, Akim Tamiroff.
Der Geheimagent Lemmy Caution, dank Eddie Constantine eine Kultfigur des trivialen Detektivfilms, gerät in eine entmenschlichte utopische Stadt, in der Werte wie Liebe und Trauer gewaltsam ausgemerzt werden. Godard, der ab diesem Film zumeist die Drehbücher selbst verfasste, mischt auf ebenso intelligente wie anspruchsvolle Weise Science-Fiction- mit Film-noir-Motiven. Es gelang eine formal wie gedanklich eindrucksvolle filmische Reflexion, die in eine mögliche Befreiung durch Poesie und die Liebe mündet.
«Paris ist (...) der Schauplatz der Konfrontation zwischen B-Ikone Lemmy Caution und einem Computergehirn, das in monotonem Singsang das technokratische Verbot von Liebe und Gefühlen rechtfertigt. Kaum ein Film demonstriert Godards Ästhetik der Paradoxa so schlagend wie Alphaville: bildprächtige Hinrichtungen im Schwimmbad, parodistisch anschwellende Musik, während Eddie Constantine die Fäuste sprechen lässt – Zitate-Taumel als angewandte Filmkritik.» Christoph Huber, Filmmuseum Wien