Akira
Japan 1987, 124', Digital HD, Jap/d. Regie Katsuhiro Otomo. Drehbuch Izo Hashimoto, Katsuhiro Otomo.
Nach einer atomaren Katastrophe wurde Tokio unter dem Namen Neo-Tokio wieder aufgebaut. Aber die gesellschaftliche Realität hat sich verändert. Die neue Metropole wird von Gewalt und Chaos erschüttert. Diverse Banden liefern sich immer wieder Auseinandersetzungen bis aufs Blut. Die beiden Jugendlichen Kaneda (Mitsuo Iwata) und Tetsuo (Nozomu Sasaki) gehören einer der Gangs an, die um ihren jeweiligen Einflussbereich kämpfen. Als Tetsuo durch das japanische Militär entführt wird, stellt Kaneda Nachforschungen an. Dabei kommt er einem geheimen Projekt auf die Spur, bei dem es um die Nutzung telepathischer Kräfte geht. Da sich herausstellt, dass Tetsuo über entsprechende Kräfte verfügt, behalten ihn die Verantwortlichen für das Projekt in ihrer Obhut. Schon bald entdeckt der Jugendliche, welche Macht er besitzt, und wird dadurch zu einer ernsthaften Bedrohung für Neo-Tokio.
«Katsuhiro Otomo hat einen hochkomplexen Film geschaffen, der, nicht nur wegen der bisweilen extrem harten Gewaltdarstellung, eindrucksvoll das Vorurteil wiederlegt, Zeichentrick sei Kinderkram. Auffällig sind zunächst die realistisch gezeichneten Charaktere. Katsuhiro Otomo verweigert sich gängigen Filmmechanismen und präsentiert keine einfachen Sympathieträger. Alle Charaktere im Film sind höchst ambivalent. Kaneda gebärdet sich zwar wie der grosse Bruder und Beschützer von Tetsuo, in der Wahl seiner Mittel ist er aber genauso skrupellos und brutal wie seine Umwelt. Tetsuo selber verwandelt sich im Laufe des Films vom etwas feigen Juniormitglied der Gang zu einem monströsen Wesen, das die ungeheure Macht, die ihm durch seine Kräfte verliehen wurde, in den Wahnsinn treibt.» (filmrezension.de)