A fabrica de nada
Portugal 2017, 177', DCP, Portugiesisch/d. Ab 16 (16) J., Regie Pedro Pinho. Drehbuch Tiago Hespanha, Luisa Homem, Leonor Noivo, Pedro Pinho, Jorge Silva Melo. Mit José Smith Vargas, Carla Galvão, Njamy Sestião, Joaquim Bichana Martins, Danièle Incalcaterra, Hermínio Amaro.
Politisches Kino aus Portugal: Inspiriert von einem wahren Fall, erzählt der Film vom Kampf entlassener Arbeiterinnen und Arbeiter für ihre Fabrik. Er tut dies filmisch aufregend als originelle Mischung aus Dokudrama, Polit-Traktat, Komödie und Musical.
Eine Gruppe von Arbeitern entdeckt eines Nachts, dass die Maschinen in ihrer Firma von der Direktion abgebaut werden. Um das Unabwendbare zu verhindern, entschliessen sie sich Tag und Nacht, auch ohne Arbeit, an ihren Posten zu bleiben.
Inspiriert durch ein reales Experiment des Selbstmanagements beim Fahrstuhlhersteller Otis, erzählt der Film die Geschichte einer Gruppe von Arbeitern, die die Produktion in einer krisengeschüttelten Fahrstuhlfabrik übernimmt, um ihre Schliessung zu verhindern. Gedreht auf brüchigem 16mm-Film und besetzt mit vielen Laiendarstellern, die selbst als Arbeiter tätig sind, erhält der Film seine sympathische Authentizität. Als unvorhersehbare Parforcejagd, absurde Komödie, Dokudrama und Musical in einem ist dieses Spielfilmdebüt ein inniger Abgesang auf die Finanzkrise in Europa.
«Ein Musical nach dem Verschwinden der Maschinen, eine Hymne an die Machtlosigkeit: Eine Gruppe Fabrikarbeiter kommt dahinter, dass ihr Arbeitgeber seine eigenen Gerätschaften stiehlt. Offensichtlich soll die Produktion verlagert werden, doch die Angestellten nehmen den Kampf auf – einen Kampf, der sie bald zum Nichtstun zwingt. Der Widerstand nimmt immer groteskere Formen an.» (Filmfest München)