The Rider
USA 2017, 104', DCP, E/d/f. Ab 10 (14) J., Regie Chloé Zhao. Drehbuch Chloé Zhao. Mit Brady Jandreau, Cat Clifford, Lane Scott, Lilly Jandreau, Tim Jandreau.
Chloé Zhao war mit Nomadland die grosse Siegerin der Oscars 2021. In ihrem fantastischen früheren Spielfilm The Rider macht sie aus der Passion eines Rodeo-Reiters, der nach einem Unfall nicht mehr reiten kann, eine ergreifende existenzielle Parabel.
Nach einem beinahe tödlichen Rodeo-Unfall muss sich der junge Cowboy Brady Blackburn mit der Tatsache abfinden, dass er nie wieder reiten kann, und stürzt in eine existentielle Identitätskrise: Immerhin definiert ihn nicht nur seine Umwelt, sondern vor allem auch er selbst als Sioux-Nachkomme sich vornehmlich über seine Arbeit mit Pferden. Mit Gelegenheitsjobs und als Pferdeflüsterer versucht er sich eine neue Existenz aufzubauen. Aber die Liebe zum Reiten ist zu stark: Er unternimmt trotz körperlichen Behinderungen bald wieder lange Ausritte, die ihm das sehnlichst vermisste Gefühl von Freiheit zurückgeben. Und eines Tages entschliesst sich Brady, wieder bei einem Wettkampf anzutreten. In atemberaubenden Bildern der Wildnis South Dakotas erzählt The Rider von zerbrochenen Träumen und verlorenen Identitäten. Authentisch und einfühlsam hält der Film die Balance zwischen zärtlicher Poesie, archaischen Mythen und der rauen Lebenswirklichkeit im amerikanischen Heartland. Der tief berührende Film basiert auf den wahren Leben seiner Darsteller.
«Brady steht archetypisch für all jene Frauen und Männer, die ihr ganzes Streben einer Sache widmen, die sie nicht ausüben dürfen oder können – und daran fast zugrunde gehen, wenn ihnen der künstlerische Ausdruck versagt bleibt. Der Film kreist hundert faszinierende Minuten um die Frage, ob sich ein Leben lohnt, das an seiner wahrhaften Bestimmung vorbeischrammt. Und ob es einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt.» Tomasz Kurianowicz, Die Zeit