KEY LARGO
US 1948, 107', Digital HD, E/d. Regie John Huston. Drehbuch John Huston, Richard Brooks, nach einem Stück von Maxwell Anderson. Mit Humphrey Bogart, Edward G. Robinson, Monte Blue, Lauren Bacall, Lionel Barrymore, Claire Trevor.
Exzellentes Film-noir-Kammerspiel: Humphrey Bogart als Kriegsveteran, der sich in eine junge Witwe (Lauren Bacall) verliebt, und Edward G. Robinson als Gangster, der eine Familie in einem einsamen Hotel terrorisiert, liefern sich ein packendes Duell.
«In einem einsamen Hotel an der Küste Floridas terrorisiert der Gangster Rocco den an einen Rollstuhl gefesselten Hotelier und seine Familie. Ein Unwetter hat den Ort von der Aussenwelt abgeschnitten. Als dann doch ein ehemaliger Offizier, Kriegskamerad des gefallenen Hotelier-Sohns, überraschend dort eintrifft, verändert sich die Lage. Aber der Offizier will zunächst mit der ganzen Geschichte nichts zu tun haben, bis er sich in die junge Witwe Nora verliebt und ihr zuliebe handelt.
Key Largo ist ein höchst präziser, nüchterner und in der meisterhaften Handhabung der filmischen Mittel beeindruckender Film. Die ungeheure Spannung wird fast ausschliesslich durch den Schnitt und die Bewegung der sich gegenüber stehenden Menschen erzeugt, nicht zu vergessen natürlich das dramatische Wüten eines Hurrikans. Das Crescendo und das Decrescendo der entfesselten Naturgewalten verstärkt und kontrapunktiert auf dramaturgisch höchst wirksame Weise den Ablauf der Handlung. Huston hat auf die stimmige Verknüpfung von Handlung und Sturm offensichtlich besondere Sorgfalt verwendet. Nimmt man die hervorragenden Leistungen sämtlicher Darsteller hinzu, von denen noch Claire Trevor in der Rolle des Gangsterliebchens erwähnt werden muss, so wird verständlich, dass Key Largo, obwohl die Theatralik der Vorlage durchschimmert, als ein Meisterwerk des Film noir gilt.» Franz Ulrich, zitiert nach Viennale