Gilberte de Courgenay
CH 1941, 111', DCP, Dialekt/d/f. Regie Franz Schnyder. Drehbuch Kurt Guggenheim, Richard Schweizer, nach dem Roman von Rudolf Bolo Mäglin. Mit Anne-Marie Blanc, Hélène Dalmet, Heinrich Gretler, Ditta Oesch, Mathilde Danegger, Erwin Kohlund, Rudolf Bernhard, Jakob Sulzer, Zarli Carigiet, Max Knapp, Schaggi Streuli.
Eine Kompanie Soldaten, ein Juradorf, ein Chanson und eine legendäre Wirtstochter: Franz Schnyder machte Anne-Marie Blanc 1941 zum Filmstar und schuf gleich mit seinem Debüt einen Schweizer Kinoklassiker.
«Über die liebenswürdige jurassische Wirtstochter Gilberte Montavon wurde bereits 1917 das Erfolgslied ‹La petite Gilberte› komponiert. 1939 wurde sie durch einen Roman und ein Theaterstück gar zu ‹Gilberte de Courgenay› hochstilisiert und fiktionalisiert. Doch Franz Schnyders musikbeladene Verfilmung von 1941 machte sie erst recht zur Legende – und die junge Schauspielerin Anne-Marie Blanc zum Filmstar.
Im Ersten Weltkrieg angesiedelt, wird das Porträt der tapferen jungen Frau zur Verkörperung der patriotischen Ideale der Geistigen Landesverteidigung. Bemerkenswert auch das Frauenbild, das damit heraufbeschwört wird. Hübsch, aber bescheiden, pflichtbewusst und aufopfernd, und selbstverständlich bilingue: Sie ist sowohl Liebesobjekt als auch Soldatenmutter, Titelheldin und gleichzeitig Nebenfigur. Das klingt zwar paradox, entspricht aber wohl der Realität der Frauen der Aktivdienstgeneration, die auf vielen Ebenen das Land zusammengehalten haben, Jahrzehnte bevor sie stimmberechtigt wurden.» Marcy Goldberg, filmo