Fraktus
Fraktus
Deutschland 2012, 95', DCP, D. Regie Lars Jessen. Drehbuch Studio Braun, Ingo Haeb, Sebastian Schulz, Lars Jessen. Mit Devid Striesow, Heinz Strunk, Jacques Palminger, Rocko Schamoni.
Von Westbam bis Scooter, von Blixa Bargeld bis Dieter Meier: Die Musik-Szene ist sich einig – Fraktus waren es. Fraktus haben Techno erfunden, haben seine Ästhetik, seine Klangrevolte, seine Technik vorweggenommen. Dennoch sind Fraktus ein Mythos geblieben. Trotz vielversprechender Anfangserfolge in den 1980er-Jahren und ihrem einzigartigen Sound. Zwar enorm einflussreich und hoch geschätzt von Szene-Kollegen weltweit, aber als Band vor über 25 Jahren im Streit auseinandergegangen und heute nur noch Insidern ein Begriff. Was wurde aus ihnen? Was machen die drei heute? Kann es ein Comeback dieser Pioniere geben?
Der Film spürt die drei grundverschiedenen Musiker auf: In Hamburg, in Brunsbüttel und auf Ibiza findet Musikproduzent Roger Dettner die deutschen Techno-Urväter. Und ihm gelingt die pophistorische Sensation: Er bringt sie an einen Tisch und Fraktus wieder ins Studio. Nach 25 Jahren schliesst sich ein Kreis: Fraktus treten wieder auf, die Musikhistorie wird neu geschrieben.
«Sie bezeichnen sich gern als ,Kaderschmiede des psychedelischen Humors’ oder schmücken sich mit dem Titel ,Kreativ-Fürsten der Bedeutungslosigkeit’. Zusammen bilden sie das Kollektiv Studio Braun: Rocko Schamoni, Heinz Strunk und Jacques Palminger. Nun haben sich die Multitalente in ein herrlich abgedrehtes Kinoabenteuer gestürzt. Fraktus jongliert mit Fakt und Fiktion, Fake und Flunkerei, erzählt von den legendären Erfolgen und dem Comeback einer fiktiven, aber megawichtigen deutschen Band. Es heisst ja immer, Musikfilme könnten hierzulande nicht funktionieren. Fraktus, der phänomenale Parodie-Rundumschlag gegen Reality-TV, Retromanie und den Ausverkauf kreativer Potenziale, beweist das Gegenteil.» (Rainer Gansera, «Süddeutsche Zeitung», November 2012)