Filme von Bernhard Huwiler
Schweiz 2007, 65', DCP, OV. Regie Bernhard Huwiler. Drehbuch Bernhard Huwiler.
Zur Erinnerung an den Berner Künstler Bernhard Huwiler (1957–2021) zeigen wir im Oktober und November ein Matinée-Programm mit seinen Filmen, eingeführt von Renée Magaña.
Am 22. Februar 2021, eine Woche vor seinem Tod, haben Bernhard Huwiler, seine Tochter Meret, sein Bruder Thomas, Jürg Oehninger, Nika Spalinger und Renée Magaña den Verein Kunst Archiv Bernhard Huwiler (KABH) gegründet. Der Verein trägt dazu bei, Bernhard Huwilers Werk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und lebendig zu erhalten. Sein Nachlass wird so aufbereitet, dass er etappenweise an zuständige Organisationen überführt werden kann. In diesem Zusammenhang ist eine Publikation entstanden, die anlässlich einer retrospektiven Ausstellung in der Galerie Bernhard Bischoff (27. Oktober bis 26. November 2022) erscheinen wird.
Für die Film-Matinée im REX hat Renée Magaña, die Archivarin des Kunst Archivs Bernhard Huwiler, fünf Filme von Huwiler ausgewählt, die eigens als Grossprojektion konzipiert worden sind und hier zum ersten Mal im Kinoformat gezeigt werden. Anhand dieser fünf Filme wird sie die Entwicklung seiner fantastischen Ideen erklären und einen Einblick in das Gesamtwerk geben.
«Mein künstlerisches Werk entwickelte sich aus dem Zeichnen, erweiterte sich zunehmend und setzt sich heute formal aus verschiedenen Medien zusammen. Das Alltägliche, die Erkundung und Erfahrung meiner unmittelbaren Umgebung, die notwendigerweise subjektive Wahrnehmung, unterschiedliche Gesichtspunkte auf alltägliche Belange spielen in meiner Kunst eine wichtige Rolle. Objekte oder Stadträume interessieren mich ebenso wie Weltentwürfe und Weltmodelle. Es stellt sich für mich und meine Kunst immer wieder die Frage: Kann man die Welt erfassen/wie kann man die Welt erfassen? Mein Werk soll andere Wirklichkeiten und Denkräume eröffnen.» Bernhard Huwiler
Himmel-Hölle
2007, 17:08 Min
Regie, Drehbuch: Bernhard Huwiler
Musik: Walo Wittwer
«Der Tunnel, der Berg, die Aussicht: Dies brachte mich auf die Idee, die Göttliche Komödie von Dante Alighieri (Divina Commedia, 1307 bis 21) auf die reale Landschaft zu projizieren. Ich wollte als Tourist die Seelenwanderung Dantes durch das Jenseits, von der Unwissenheit und Sünde über die Reue zur Erkenntnis, zur Anschauung Gottes, nachzeichnen. Ich schritt Stationen dieser Seelenwanderung in der heutigen Realität ab und zeichnete die ganze Aktion mit einer Videokamera auf.» Bernhard Huwiler
Ikarus
2010, 7:23 Min.
Regie, Drehbuch: Bernhard Huwiler
Musik: Walo Wittwer
Nach einer Erdzeitreise und freiem Fall durch die Stratosphäre landet Ikarus in einer Wüste. Er überlebt den Sturz. Er wandert. Er zieht sein Flugobjekt, ein Frack auf Rädern, an einem Seil hinter sich her. Er hat ein Ziel. Ikarus steht mit seinem Flugobjekt vor einer beleuchteten Flugbahn...
Ein Hauch von Kunst
2014, 10:15 Min.
Regie: Bernhard Huwiler
Kamera: Tom Bernhard
Am 6. Juli 2013 sog Bernhard Huwiler über 50 m3 Luft aus der Ausstellung Preziosen und Raritäten im Zentrum Paul Klee ab. Diese fasste er in Hüllen und transportierte sie nach Bümpliz, wo er die mit Kunst des Meisters inkubierte Luft aushauchte.
Durch die Kunst
2015, 13:14 Min.
Regie, Drehbuch: Bernhard Huwiler
Text und Sprecher: Franz Dodel
Musik: Katharina Weber
Die Performance «durch die Kunst» wird die Basis für einen Essayfilm. «durch die Kunst» ist eine Performance um die Performance und findet oberhalb, ausserhalb, innerhalb und unterhalb des Inkubationsraumes Kunst statt.
Gurlitt – Myzel (Trilogie #2)
2016, 12:46 Min. DCP
Regie, Drehbuch: Bernhard Huwiler
Pilzsammler: Martin Möll
Sprecher: Albert Liebl
Gurlitt – Myzel (Trilogie #2) erzählt die Geschichte des Sammlers Cornelius Gurlitt und seines Vaters Hildebrand Gurlitt, Hitlers Kunsthändler. Die Kamera folgt einem Mann, der Pilze sammelt. Bilder sind wie Pilze, ihre Hyphen, das Myzel, durchziehen unsichtbar Geschichte und Geschichten.