Fedier - Urner Farbenvirtuose
Schweiz 2022, 97', DCP, OV/d. Ab 8 J., Regie Felice Zenoni. Drehbuch Felice Zenoni. Mit Alma Fedier, Andri Schenardi (Fediers Stimme), Clara Fedier, Marco Fedier, Bice Curiger, Gottfried Boehm, Maya Rikli, Barbara Zürcher.
Für seinen Dokfilm zum 100. Geburtstag des Künstlers Franz Fedier (1922–2005), der in den 1950er-Jahren als radikaler Avantgardist bekannt wurde, hat Felice Zenoni eine überraschende Perspektive gewählt: Er begleitet dessen Enkelin Alma, die von Fediers Atelier in der Berner Altstadt zu einer biografischen Spurensuche aufbricht.
Franz Fedier (1922–2005) war stets auf der Suche nach neuen Impulsen und Ausdrucksformen. Vor allem Aufenthalte in Paris und Algerien haben den im Kanton Uri geborenen und aufgewachsenen Maler geprägt. So brach er nach figurativen Anfängen künstlerisch bald zu neuen Ufern auf: Fedier entwickelte einen ganz eigenen Stil und wurde zu einem der bedeutendsten Vertreter abstrakter Malerei in der Schweiz.
Nun macht sich seine 24-jährige Enkelin Alma ein eigenes Bild von dessen Werk. Anhand von Fediers autobiografischen Texten (gesprochen von Schauspieler Andri Schenardi) folgt sie seinen Spuren – von seinem Atelier in Bern quer durch die Schweiz bis nach Paris. Unterwegs trifft sie auf unterschiedliche Menschen, die einen Bezug zu ihrem Grossvater hatten. Darunter finden sich prominente Namen der Kunstszene wie die Kuratorin Bice Curiger oder der emeritierte Kunstprofessor und Philosoph Gottfried Boehm. Den Schlusspunkt bildet die posthume Realisation einer Idee von Fedier aus dem Jahr 1970. Beim Bau der Nationalstrasse wollte er den Teufelsstein in Göschenen mit einer Felsenmalerei versehen. Zu Lebzeiten erhielt er keine Erlaubnis. Aus Anlass von Fediers 100. Geburtstag durfte Alma, zusammen mit ihrer Schwester Clara, Mutter Gerda und Vater Marco Fedier das Kunstwerk ihres Grossvaters posthum ausführen.