Die Jungfrauenquelle
Schweden 1959, 88', DCO, Schwedisch/d. Regie Ingmar Bergman. Drehbuch Ulla Isaksson. Mit Max von Sydow, Birgitta Valberg, Gunnel Lindblom, Birgitta Petersson, Axel Düberg.
«Sparsam im Wort, virtuos im Bild erzählt der Film eine alte Legende: Ein unschuldiges Mädchen wird auf dem Weg zur Kirche von Wegelagerern überfallen, vergewaltigt und getötet. Nachdem ihr Vater grausame Rache genommen hat, entspringt an der Stelle des Verbrechens eine Quelle: Hinweis auf die Existenz Gottes, der Schlimmes zulässt und Schlimmes vergeben kann. Seinerzeit wegen der realistischen Darstellung kritisierter Film aus jener Schaffensperiode Bergmans, in der er sich auf der Basis des Christentums mit existentiellen und religiösen Fragen auseinandersetzte.» (Lexikon des Internationalen Films)
«Heidnische Altertümer, christliche Neuzeit: Die jungfräuliche Karin und ihre schwangere Adoptivschwester Ingeri reiten zu einer Kirche. Hirten vergewaltigen Karin, der Vater nimmt Rache, die er bereut. Am Ort der Tat entspringt eine Quelle. Ingmar Bergman: ‹Es war eine alte Idee. Ich studierte Literatur, und mir geriet Sverker Eks ‚Das schwedische Volkslied‛ in die Hände. Ein Lied namens ‚Herr Töres dotter i vänge‛ faszinierte mich. Daraus könnte ein schönes Ballett werden, dachte ich. Eines Tages während der Dreharbeiten zu Wilde Erdbeeren kam mir die Idee: Das war ja ein Film! Ich ging nach Hause, las das Lied noch einmal und sah es in Szenen vor mir, schickte es Ulla Isaksson. Ich wollte nicht, dass daraus eine Projektion meines eigenen inneren Dramas würde, sondern eine freie, objektive Gestaltung.›» (Bert Rebhandl, Österreichisches Filmmuseum Wien)