Cléo de 5 à 7
Cléo de 5 à 7
Frankreich 1962, 90', DCP, F/d. Regie Agnès Varda. Drehbuch Agnès Varda. Mit Corinne Marchand, Antoine Bourseiller, Dominique Davray, Dorothée Bland, Michel Legrand, José luis de Villalonga.
«Eine junge Chansonette muss 100 Warteminuten durchleben, nach deren Ablauf ihr Arzt die Diagnose einer ernsten Krankheit bestätigt. Angesichts des Todes gewinnt die Frau ein anderes Verhältnis zu sich und ihrer Umwelt. Eine meisterhaft gestaltete, sensible Studie, die teils nüchtern beobachtet, teils die Wirklichkeit poetisch verdichtet. Ein anspruchsvoller Film, der sein zeitloses Thema ernsthaft behandelt.» Lexikon des Internationalen Films
«Agnès Varda liefert mit ihrem zweiten Spielfilm eine ästhetisch visionäre Geschichte zwischen Cinéma vérité und Melodrama sowie eine atmosphärisch dichte Beobachtung des Paris der 1960er-Jahre. Der Film folgt seiner Protagonistin Cléo (Corinne Marchand) durch die Strassen von Paris, wo die junge Frau auf eine ärztliche Diagnose wartet, die ihre schwere Krankheit bestätigen wird. Diesen quälend langen Moment der Ungewissheit erzählt Varda in Echtzeit ohne zeitliche Ellipse. Es gibt sehr wenige Filme, die solch ein Abenteuer der Fusion von Erzählzeit und erzählter Zeit unternehmen und ihren Figuren in Echtzeit folgen. Denn im klassischen Erzählkino werden aus dramaturgischen Gründen all jene ‹leeren› Momente, die für den Fortschritt der Geschichte irrelevante Handlung beinhalten, in der Erzählung weggelassen. Varda hingegen lässt sich darauf ein, ihrer Figur in die wartende Leere zu folgen, und lässt in dieser toten Zeit die Dinge sich ereignen.» critic.de