Bratsch
Ein Dorf macht Schule
CH 2023, 91', DCP, Dialekt/d. Ab 6 J., Regie Norbert Wiedmer. Drehbuch Norbert Wiedmer. Mit Damian Gsponer, Natascha Würsten, Schüler:innen der Schule Bratsch.
Der Berner Norbert Wiedmer dokumentiert in seiner Langzeitbeobachtung die Arbeit des Pädagogen Damian Gsponer, der 2016 die verwaiste Schule in Bratsch und damit das ganze Oberwalliser Dorf neu belebte. Und mit seinem praxisnahen Schulmodell das Interesse der Öffentlichkeit und die Herzen der Kinder gewann.
Gerade noch 100 Menschen lebten 2015 in Bratsch. Immer mehr Bewohner:innen zogen ins Tal. Kinder wurden kaum mehr geboren. Der Dorfladen wurde geschlossen. Das Schulhaus mitten im Dorf stand seit der Gemeindefusion mit Gampel leer. Da musste sich was ändern – und da änderte sich viel, als die Gemeinde beschloss, das Dorf wiederzubeleben. Der Schule kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Im Sommer 2016 nahm Damian Gsponer, ein junger initiativer Pädagoge, das verwaiste Schulhaus mit einem Lernkonzept wieder in Betrieb, mit dem er das gängige Schulmodell auf den Kopf respektive auf die Beine stellte: Nicht die Wissensvermittlung steht im Vordergrund, sondern die Förderung des Kindes mit seinen ureigenen Anlagen, Talenten und Bedürfnissen. Die Schule orientiert sich nicht wie gewohnt nach innen, sondern nach aussen. Das Schulhaus ist nur noch Ausgangs- und Orientierungspunkt für dezentrales Lernen. Lernen, das nach den individuellen Interessen, Fähigkeiten und Talenten der Schüler:innen überall dort stattfindet, wo sich entsprechende Möglichkeiten im Dorf anbieten oder geschaffen werden können.
Norbert Wiedmer dokumentiert in Form einer Chronik der ersten sechs Jahre die Entwicklung der Schule und die Veränderungen im Bergdorf. Im Mittelpunkt der Beobachtungen stehen Damian Gsponer und Natascha Würsten, die beiden verantwortlichen Pädagogen, zusammen mit fünf ihrer Schüler:innen.